Vor 2 Wochen haben Gerard der im Hilite-Axova Solar Team fährt und ich an der Eroica in Gaiole teilgenommen. Die Eroica soll kein Rennen sein, sondern ist eine historischen Ausfahrt oder auch mit einer Oldtimer-RTF zu vergleichen durch die Berge des Chiantis. Einen Anteil von weit mehr als 50% an Wald- , Wiesen-, Schotter- und Bergwege wäre ein moderner Gravel Racer eigentlich das geeignetste Fortbewegungsmittel gewesen. Aber das ganze wird eben mit historischen alten Rädern auf sehr schmalen Pneus gefahren. Daher sind Pannen und Stürze vor allem an feuchten Tagen keine Seltenheit. Wir hatten Glück und hatten keinen Sturz und auch lediglich nur Platten am Vorderreifen der schnell geflickt war. Unser Material hat hervorragend gehalten. Gerard war auf seinem Stelbel und ich auf meinem alten Koga-Miyata Velo unterwegs. Selbstverständlich auch mit entsprechenden Woll-Hohen und Trikots, Sturzring und Lederriemen Schlaufenpedal mit Metalkorb. Entsprechende Bekleidung und das Fahrrad aus vergangenen Tagen wurde zelebriert. Ganze Familien sind angereist in entsprechender Bekleidung bis hin zum entsprechendem Bart. Unglaublich und Gaiole glich eher einem Museum während dieser Tage.

Das Rennen war aber in Länge und Höhe auch nicht zu unterschätzen. Die grosse Schleife mit 209km und knapp über 3500 Höhenmeter auf vielen Kilometern unbefestigten Wegen verlangt schon eine gewisse Substanz. Meine Substanz hat aber gerade so gereicht für die 135km Runde mit 2500 Höhenmeter und ehrlicherweise war ich danach sehr platt. Immer wieder (sehr) steile Rampen auf Schotterpisten und dies mit einer minimalen Originalübersetzung an meinem Fahrrad von 42/23 haben mich (sehr) oft zum Absteigen gezwungen. Das Rennen durch Berge und Hügel des Chiantis ist unbeschreiblichlich schön. Die Stimmung morgens um 6 loszufahren und langsam mit den ersten Sonnenstrahlen den sich lichtenden Nebel über den Hügeln zu sehen. Noch nie habe ich an einem Rennen eine so tolle Verpflegungsangebot gesehen und die Liste wäre ellenlang. Das ganze ist ausgelegt auf Slowfood und Genuss. Es gibt keine Energy-Riegel und Gels in Plastikverpackung sondern hausgekochte Suppen, Schinken, Salami, Nüsse, frische Früchte und Kuchen, frischer Traubensaft und Rotwein etc etc.

Bei der Startnummernabholung ist uns auch Erik Zabel begegnet wie auch am am Abend in unserem Stammrestaurant . Genächtigt haben wir im Schloss Castello di Meleto aus dem Jahre 1250 welchem man definitiv empfehlen kann. Insgesamt auf jedenfall ein tolles Erlebniss. Umso mehr Respekt geht an unsere Vorfahren die die Rennen damas so gefahren sind. Moderne Fahrräder fühlen sich auf solchen Etappen an wie ein S-Klasse Auto.

 

Anbei eine Impression von Erik Zabel auf der Strecke der Eroica di Gaiole 2018. Viele Bilder findet man in der Galerie des Veranstalters. Da Gerard sehr häufig auf mich warten "musste", hatte er ausgiebig Zeit Bilder mit einer Kamera aufzunehmen. Sobald ich diese erhalte werde ich sie hier nachtragen.

 

Auch für ehemalike Profis ein Rennen mit Herz welches man mal gefahren sein sollte